Furcht
Und so kämpfen wir uns von Tag zu Tag. Getrieben von Sehsucht und Unruhe. Von Ungewissheit wohin es geht. Doch sind wir alle so verletzlich. So fragil.
Und alle sind wir mit uns selbst beschäftigt. Uns durch den Tag durchzukämpfen und zu hoffen, dass uns ein Sinn über den Weg läuft. Dass es nicht mehr so weh tut zu fühlen. Überwältigt und überfordert mit der Realität.
Und dann führt ein Gespräch mit unseren Vater uns vor Augen, dass auch dieser so verletzlich ist. Dass er mit seinem Alter und der sich einschleichenden Schwäche konfrontiert, vor seine Grenzen stösst. Ohne dass er es so sagt, klingt es durch. Zu stolz und zu männlich sind wir, als dass wir uns ungefiltert in die Augen sagen könnten: ich fürchte mich.
Ein Vater der älter wird. Eine Mutter die es ebenso tut. Gebrächen, Körper die älter werden und überfordert sind. Menschen, die mit Ihrer Schwäche schlecht umgehen können und austeilen, statt zu sagen: ich fürchte mich - kannst Du mich festhalten?
Das Leben. So scheint es. Das ist das Leben. Es ist so hart. Die Welt um uns herum ist so unglaublich hart und kalt.
Und ich, der nicht weiß, wo er hin gehört. Der Furcht hat seine Eltern irgendwann gehen zu sehen. Und der doch weiß, dass jeder von uns irgendwann gehen muss.
Und ich, der so unglaublich suchend ist. Der Furcht hat, nie zu finden, wo er hin gehört.
Und ich, der verloren ist. Und ich, der nur hofft, festgehalten zu werden.